Wind rauschte in den Baumkronen des nahen Waldes. Die Mähne des schwarzen Ponys peitschte in wildem Galopp in der Luft.
Der Hufschlag schallte bis an den Zaun auf den sich ein Jäger stützte. Mit einer lässigen Handbewegung winkte der Jäger dem Pony. Aufmerksam näherte es sich dem Jäger.
„Hallo, mein Kleiner.“, sagte der Jäger.
„Möchtest du dich nicht eine Weile von mir tragen lassen?“, fragte das Pony.
Der Jäger lachte.
„Ich sehe schon du bist ein Puka.“
Das Pony hob eingebildet den Kopf.
„Ja. Ich bin das schlauste und schnellste Puka dieses Waldes. Und ich kann dich in Windeseile an jeden Ort bringen.“
Der Jäger tätschelte den Hals des Ponys, kramte in seiner Tasche und brachte ein Ei zum Vorschein.
„Natürlich kannst du das, aber wie schnell kannst du das hier an der großen Eiche absetzen?“
Das Puka betrachtete das Ei.
„Lege es einfach auf meinen Rücken und schon ist es dort.“
Die Konturen des Jägers verschwammen und verzerrten sich. Grüne Kleidung wurde rot. Hörner warfen den Hut von seinem Kopf.
„Viel Spaß mit diesem Ei.“, lachte der Teufel und ging.
Das Ei wackelte, die Schale brach auf und ein Hahn mit einem flammenden Hinterteil schlüpfte.
„Du Mistkerl! Nimm dein Aitvaras zurück!“, schrie das Puka, rannte los über Stock und Stein, sprang über den Weg, bäumte sich auf und schlug aus.
Gemütlich lümmelte das Aitvaras auf seinem Rücken.
Das Puka galoppierte, blieb abrupt stehen und drehte sich.
„Geh runter du Mistvieh. Ich will dich nicht auf meinem Rücken haben!“
Vollkommen unbeeindruckt von den Sprüngen des Puka, wälzte sich das Aitvaras auf die andere Seite und gackerte.
„Hör auf dich über mich lustig zu machen! Das ist nicht witzig! Dir werde ich es zeigen. Wenn du nicht freiwillig absteigst, werfe ich dich ab!“
Ein leises Gackern war die Antwort.
„Du hast es nicht anders gewollt!“, rief das Puka und stürmte in das Moor.
Hufe trappelten auf festem Boden. Der modrige Geruch wurde stärker.
Das Puka stapfte durch Schlamm, hielt abrupt an, nur um im nächsten Moment wieder mit Vollgas über den nassen Untergrund zu rennen. Wasser spritzte.
„Au! Hast du mich gerade gepickt? Verdammtes kleines Mistvieh!“, schrie das Puka und wälzte sich auf dem nassen Boden. Das Aitvaras wurde in den Schlamm gedrückt, seine Federn verklebten und die Flamme zischte leise im Morast.
„Ist dir das etwa zu nass? Geschieht dir recht.“, lachte das Puka, „Und noch ein Mal.“
Das Puka warf sich erneut in Richtung Boden, traf jedoch eine trockene Stelle und das Aitvaras war wieder vollständig hergestellt.
„Du bist hartnäckig. Aber ich kann auch anders.“, sagte das Puka, verwandelte sich in einen Hund, wand den Kopf zum Rücken, fletschte die Zähne und knurrte das Aitvaras aus voller Kehle an.
Das Aitvaras verwandelte sich in einen Drachen und knurrte feuerspeiend zurück.
Unter dem hohen Gewicht des Aitvaras brach das Puka zusammen.
„Könntest du von mir runtergehen? Bitte?“, flehte das Puka.
Unverzüglich verwandelte das Aitvaras sich zurück in einen Hahn, hüpfte nonchalant vom Rücken des Puka und scharrte im Laub.